Getreide

Globale Maisernte wohl deutlich über Vorjahresniveau

Der Internationale Getreiderat (IGC) geht von einer deutlich größeren, globalen Körnermaisernte aus als noch vor einem Monat.
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Mit avisierten 1.220 Millionen Tonnen könnten im Wirtschaftsjahr 2023/24 global rund 6 Prozent mehr geerntet werden als im Vorjahr und 9 Millionen Tonnen mehr als im Juni prognostiziert. Insgesamt käme dies der zweitgrößten jemals eingefahrenen Ernte gleich. Ausschlaggebend war die Aussicht auf ein deutlich größeres Maisareal in den USA. Mit rund 34,9 Millionen Hektar dürfte die Anbaufläche ein Sieben-Jahres-Hoch erreichen und um 9 Prozent größer ausfallen als 2022. Zudem hat die Trockenheit in der zweiten Julihälfte nachgelassen, was das Ertragspotenzial steigern dürfte. Auf der Grundlage einer größeren Anbaufläche wurde die Ernteprognose für die USA um 10,3 Millionen Tonnen auf 383,7 Millionen Tonnen erhöht.

In den vergangenen Wochen herrschte in weiten Teilen Europas überdurchschnittliche Hitze oder aber Starkregen, die eine homogene Blüte behinderten. Da sich die Ertragsaussichten in den südlichen und östlichen Anbauländern, insbesondere in Rumänien, Ungarn und Bulgarien, verschlechtert haben, wurde die prognostizierte EU-Erzeugung um 2,1 Millionen Tonnen auf 60,7 Millionen Tonnen gesenkt, was aber immer noch 15 Prozent über dem schwachen Ergebnis des Vorjahres liegen dürfte.

Aufgrund der komfortablen Angebotssituation sowie der Aussicht auf einen Rückgang der Preise taxiert der IGC den globalen Verbrauch auf 1.205 Millionen Tonnen. Der weltweite Futtereinsatz wird mit 719 Millionen Tonnen rund 3 Prozent über dem Vorjahr angegeben, was 60 Prozent des Gesamtverbrauchs entspricht. Eine erhöhte Nachfrage wird für alle Regionen vorhergesagt.

Der Welthandel wird gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozent auf voraussichtlich unterdurchschnittliche 168,7 Millionen Tonnen zurückgehen. Dies wäre der dritte Rückgang in Folge, wobei die prognostizierte Menge fast 20 Millionen Tonnen unter dem Rekordwert des Wirtschaftsjahres 2020/21 liegt. Der erwartete Rückgang ist hauptsächlich auf einen geringeren Importbedarf der EU zurückzuführen, da mehr als im Vorjahr gedroschen werden dürfte. Prognostiziert werden 20,8 Millionen Tonnen, fast ein Viertel weniger als in der Saison 2022/23. China dürfte mit 20 Millionen Tonnen der zweitgrößte Importeur werden.

Die brasilianischen Exporte werden voraussichtlich um 4 Prozent auf 50 Millionen Tonnen zunehmen, da umfangreichere Verkäufe nach China zu erwarten sind. Aufgrund der Missernte 2023 werden die argentinischen Ausfuhren indes um 36 Prozent auf 23,1 Millionen Tonnen schwinden. Die Endbestände werden auf 282 Millionen Tonnen geschätzt, was einem Plus von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht und 6 Millionen Tonnen mehr sind als im Juni erwartet. Der Überschuss wird in erster Linie in Brasilien, den USA und der Ukraine erwartet.